Akteur Workshop 2

"Bewertung verschiedener Massnahmen für eine bodenschonende Bewirtschaftung und Auswahl für den Praxistest"


Der zweite Akteur-Workshop fand am 16. September 2015 statt, im alten Gemeindehaus Seedorf. Teilgenommen haben 18 Personen, darunter Landwirte, Lohnunternehmer, landwirtschaftliche Beratung, Bundesämter und Forschende.

 

Ziele des Workshops

1. Bewertung verschiedener Massnahmen für eine bodenschonende Bewirtschaftung hinsichtlich ihrer ökologischen Wirksamkeit, ihrer Wirtschaftlichkeit und ihrer sozialen Akzeptanz anhand von Kriterien.
2. Auswahl von 1 bis 2 Massnahmen für den zweijährigen Praxistest.

 

Programm

 

Präsentation der Massnahmen

Hanspeter Liniger (CDE) gab einen Überblick über das Resultat der systematischen Dokumentation und Analyse der vielversprechendsten existierenden und neuen Massnahmen für bodenschonende Produktion, die zwischen April und Mai 2015 unter Einbezug von Landwirten gemacht wurde.

 

Auswahl Bewertungskriterien

Die Teilnehmenden einigten sich auf folgende Kriterien, um die Massnahmen hinsichtlich ihrer ökologischen Wirksamkeit, ihrer Wirtschaftlichkeit und ihrer sozialen Akzeptanz zu bewerten:

 

Auswahl der Bewertungskritierien

Auswahl der Bewertungskriterien (Foto: Hanspeter Liniger)

Gruppenarbeit zur Bewertung der Massnahmen anhand der Kriterien (Foto: Hanspeter Liniger)

 

Resultat der Bewertung


a) Nach Kriterien

Sozio-kulturelle Kriterien

 Ökonomische Kriterien

Ökologische Kriterien

b) Gesamtbewertung über alle Kriterien

Interpretation:

• Grundsätzlich wurden alle Massnahmen als positiv bewertet (Mittelwert rechts von 0.50).
• Direktsaat und Mulchsaat schnitten sowohl in der Gesamtbewertung wie auch in allen Bewertungen nach Kategorie am besten ab. Das spiegelt die gängige Praxis in der Region Frienisberg, wo Mulchsaat und Direktsaat eine relativ grosse Verbreitung haben aufgrund der positiven Resultate, die damit erzielt wurden.
• Die Bewertung nach ökologischen Kriterien fällt für alle Massnahmen ziemlich eindeutig aus.
• Alle Massnahmen schnitten in allen drei Kategorien mit akzeptabel bis gut ab ausser der ‚Saum auf Ackerfläche‘.
• Ökonomische Kriterien: fast alle Massnahmen weisen einen ziemlich breiten Balken auf, d.h. sie schneiden in Bezug auf einige ökonomische Kriterien gut ab, in Bezug auf andere aber nicht.

 
Auswahl von Massnahmen für den zweijährigen Praxistest

Die Diskussion darüber, welche Massnahme(n) getestet und wissenschaftlich ausgewertet werden sollen, endete vorerst ohne konkreten Entscheid (Details dazu siehe Workshopbericht).
Nach weiteren Abklärungen kontaktierte das RECARE Team die beiden Bauern, die Interesse an einem Feldtest mit dem Dyker geäussert hatten. Beide sind bereit den Feldtest durchzuführen. Vorgesehen ist, dass zwei verschiedene Systeme, welche aber dasselbe Ziel verfolgen, parallel getestet werden. Einerseits der Dyker (im Kartoffelanbau) und andererseits ein Querdammhäufler (im Kartoffelanbau und evtl. zusätzlich im Gemüseanbau, z.B. Rüebli). Beide verfolgen das Ziel, Bodenerosion durch Wasser zu verhindern bzw. zu reduzieren.
Der Praxistest wird in den Anbaujahren 2016 und 2017 gemeinsam mit den beiden Bauern durchgeführt und ausgewertet.

 

2. Workshop: Bewertung verschiedener Massnahmen für eine bodenschonende Bewirtschaftung und Auswahl für den Praxistest